91
Grill / mit deinen Augen - Heldenreise
« Letzter Beitrag von Uli am 16 July 2020, 22:17:20 »Hallo, Hölle!
Es kommt mir zwar komisch vor, dass ich zur Zeit offenbar der einzige bin, der Texte einstellt - aber OK, das ist halt grad mal so. Und wird bestimmt mal wieder anders, hoffe ich.
Also: Hier ist der chronologisch zweite Teil der Story, und der gibt ein paar Antworten auf Fragen (die eska gestellt hat ...). Und baut eine Startrampe. Und ... so
Heldenreise
Die Agentur machte genau gar keine Schwierigkeiten, als ich das neue Projekt ankündigte:
Eine Serie mit dem Titel ˋmit anderen Augen ´, eine fiktionale Sache, zeitgeistig etc.pp.
Im Gegenteil, sie warfen die Maschinerie an und machten Castings und sowas alles, und warfen einen mittelfetten Vorschuss aus, wegen Spesen und so.
Es ging darum, bekannte Orte und Umstände irgendwie so wie von außen zu betrachten, und die fiktive Protagonistin sollte eine Außerirdische sein. Mehr oder weniger also real das ganze.
Der Vorteil davon, als irrer Spinner zu gelten, mit dem man Geld verdienen kann, liegt in den letzten sechs Worten - dafür lassen sich die Betriebswirte auf alles mögliche ein. Und ich hatte diesen Ruf ebenso sorgfältig wie beiläufig erarbeitet, mit ein paar Reportagen, die eben nur irre Spinner so machen können. Eine Art Talent von mir.
El! hatte ich selbstverständlich erzählt, was ich da vorhatte, und sie fand das völlig in Ordnung. Und lustig. Und ... traurig.
ˋDu verdienst dein Leben, indem du Leuten erzählst, wie Dinge aussehen?´ fragte sie. ˋWarum sehen die nicht selber hin?´. Und ich brauchte ein paar Minuten, um das Traurige daran zu sehen. Und ein paar Minuten mehr, um mich darüber zu freuen, dass ich das immer noch traurig finden konnte, obwohl ich schließlich davon lebte. Und ...
Jedenfalls stimmte sie zu, in der Hoffnung, dass vielleicht Leute lernen könnten, selber zu sehen, wenn man ihnen zeigt, wie das geht.
Sie war so wundervoll, so ... optimistisch. Und trotzdem klug.
Ein wenig Bedenken hatte sie, weil ich ja Dinge aus ihrer Sicht beschreiben wollte - weil, sie wollte nicht, dass allzuviel bekannt würde. Von ihr. Und etwas schockiert war sie, weil ... nun, in ihrer Welt gibt es keine feinsinnige Unterscheidung zwischen künstlerischer Freiheit und Lügen.
Mal davon abgesehen, dass sie nicht so furchtbar viel erzählt hatte.
Von ihrer Welt, von dem, was geschehen war, bevor sie aus meinem Bilderrahmen gepurzelt war, von ihrem ganzen Leben - auf entsprechende Fragen lächelte sie meist, schüttelte den Kopf und spitzte den Mund zu einem Kuss.
Nur ganz wenige Sätze sagte sie zu all dem, Sätze, die ich nicht unbedingt verstand.
Ihre Stimme klang dabei immer etwas bedrückt, traurig ... also fragte ich nicht weiter nach.
ˋLebe hier, bin dort tot - noch lange ´ war so ein Satz, und ˋTüren sind nicht für Leben, nur für Sein ´ - für mich genauso unverständlich wie für sie die Sache mit den Religionen war.
Sie hatte danach gefragt.
Ich hatte ein Auto gemietet für unsere Entdeckungsreise, und wir fuhren über nächtliche Autobahnen - Zeit für Gespräche.
Also, nachdem El! sich an den Gedanken gewöhnt hatte, dass ˋIngenieurskunst´ nichts mit Magie gemein hat und Verbrennungsmotoren nur vergleichsweise simple Anwendungen von Naturgesetzen darstellen. Naja, jedenfalls akzeptierte sie, dass ich das so glaubte. Immerhin.
Ach ja: Ich notiere hier nicht den getreuen Wortlaut von El!s Fragen und Anmerkungen, weil sie am Anfang die Sprache noch nicht so toll beherrschte und es viele Missverständnisse gab. Ich gebe das wieder, was sie aussagte. In einer verständlichen Form. Ich erwähne das deshalb, weil aus diesen Gesprächen Texte entstanden sind, die dann kommerziell verwertet wurden - eben davon lebe ich ja - und dabei wurde etliche Aussagen auch inhaltlich verändert. Aus Marketing-Gründen. Wie das so üblich ist ...
Aber zurück zu Religion und all dem.
***
Danke fürs Lesen!
Und die Fragen sind:
Bekommt man einigermaßen ein Bild von Kai und seiner Art zu leben? Und von dem Umfeld?
(und sind die Fragen nach dem ersten Teil genügend beantwortet?)
El!s Bedenken ˋgesehen ´ zu werden sind ein ISSO, das ich brauche. Ist das gut (genug) verkauft?
Tja ...
fröhliches Rösten!
Es kommt mir zwar komisch vor, dass ich zur Zeit offenbar der einzige bin, der Texte einstellt - aber OK, das ist halt grad mal so. Und wird bestimmt mal wieder anders, hoffe ich.
Also: Hier ist der chronologisch zweite Teil der Story, und der gibt ein paar Antworten auf Fragen (die eska gestellt hat ...). Und baut eine Startrampe. Und ... so
Heldenreise
Die Agentur machte genau gar keine Schwierigkeiten, als ich das neue Projekt ankündigte:
Eine Serie mit dem Titel ˋmit anderen Augen ´, eine fiktionale Sache, zeitgeistig etc.pp.
Im Gegenteil, sie warfen die Maschinerie an und machten Castings und sowas alles, und warfen einen mittelfetten Vorschuss aus, wegen Spesen und so.
Es ging darum, bekannte Orte und Umstände irgendwie so wie von außen zu betrachten, und die fiktive Protagonistin sollte eine Außerirdische sein. Mehr oder weniger also real das ganze.
Der Vorteil davon, als irrer Spinner zu gelten, mit dem man Geld verdienen kann, liegt in den letzten sechs Worten - dafür lassen sich die Betriebswirte auf alles mögliche ein. Und ich hatte diesen Ruf ebenso sorgfältig wie beiläufig erarbeitet, mit ein paar Reportagen, die eben nur irre Spinner so machen können. Eine Art Talent von mir.
El! hatte ich selbstverständlich erzählt, was ich da vorhatte, und sie fand das völlig in Ordnung. Und lustig. Und ... traurig.
ˋDu verdienst dein Leben, indem du Leuten erzählst, wie Dinge aussehen?´ fragte sie. ˋWarum sehen die nicht selber hin?´. Und ich brauchte ein paar Minuten, um das Traurige daran zu sehen. Und ein paar Minuten mehr, um mich darüber zu freuen, dass ich das immer noch traurig finden konnte, obwohl ich schließlich davon lebte. Und ...
Jedenfalls stimmte sie zu, in der Hoffnung, dass vielleicht Leute lernen könnten, selber zu sehen, wenn man ihnen zeigt, wie das geht.
Sie war so wundervoll, so ... optimistisch. Und trotzdem klug.
Ein wenig Bedenken hatte sie, weil ich ja Dinge aus ihrer Sicht beschreiben wollte - weil, sie wollte nicht, dass allzuviel bekannt würde. Von ihr. Und etwas schockiert war sie, weil ... nun, in ihrer Welt gibt es keine feinsinnige Unterscheidung zwischen künstlerischer Freiheit und Lügen.
Mal davon abgesehen, dass sie nicht so furchtbar viel erzählt hatte.
Von ihrer Welt, von dem, was geschehen war, bevor sie aus meinem Bilderrahmen gepurzelt war, von ihrem ganzen Leben - auf entsprechende Fragen lächelte sie meist, schüttelte den Kopf und spitzte den Mund zu einem Kuss.
Nur ganz wenige Sätze sagte sie zu all dem, Sätze, die ich nicht unbedingt verstand.
Ihre Stimme klang dabei immer etwas bedrückt, traurig ... also fragte ich nicht weiter nach.
ˋLebe hier, bin dort tot - noch lange ´ war so ein Satz, und ˋTüren sind nicht für Leben, nur für Sein ´ - für mich genauso unverständlich wie für sie die Sache mit den Religionen war.
Sie hatte danach gefragt.
Ich hatte ein Auto gemietet für unsere Entdeckungsreise, und wir fuhren über nächtliche Autobahnen - Zeit für Gespräche.
Also, nachdem El! sich an den Gedanken gewöhnt hatte, dass ˋIngenieurskunst´ nichts mit Magie gemein hat und Verbrennungsmotoren nur vergleichsweise simple Anwendungen von Naturgesetzen darstellen. Naja, jedenfalls akzeptierte sie, dass ich das so glaubte. Immerhin.
Ach ja: Ich notiere hier nicht den getreuen Wortlaut von El!s Fragen und Anmerkungen, weil sie am Anfang die Sprache noch nicht so toll beherrschte und es viele Missverständnisse gab. Ich gebe das wieder, was sie aussagte. In einer verständlichen Form. Ich erwähne das deshalb, weil aus diesen Gesprächen Texte entstanden sind, die dann kommerziell verwertet wurden - eben davon lebe ich ja - und dabei wurde etliche Aussagen auch inhaltlich verändert. Aus Marketing-Gründen. Wie das so üblich ist ...
Aber zurück zu Religion und all dem.
***
Danke fürs Lesen!
Und die Fragen sind:
Bekommt man einigermaßen ein Bild von Kai und seiner Art zu leben? Und von dem Umfeld?
(und sind die Fragen nach dem ersten Teil genügend beantwortet?)
El!s Bedenken ˋgesehen ´ zu werden sind ein ISSO, das ich brauche. Ist das gut (genug) verkauft?
Tja ...
fröhliches Rösten!