Hi Uli!

Wie versprochen hab ich die Fortsetzung von Kai und El! gelesen.
Zu deinen Fragen komme ich gleich. Zunächst ist mir - vielleicht bedingt durch den zeitlichen Abstand - aufgefallen, dass auch in diesem Textstück das meiste von Kai nachträglich erzählt und kommentiert wird, besonders deutlich machst du das ja im letzten Absatz, der das thematisiert.
Ich weiß nicht, ob du durchgehend in diesem Rückblick-Modus erzählen willst, der ja zu Kais Situation wie am Anfang geschildert, passt. Die Gefahr von zuviel Plusquamperfekt und viel Distanz besteht dabei ja immer. Und ein bisschen mehr O-Ton El! und mehr rein in die Szenen fände ich auch schön. *Neugier* Und wenn es Kais Job ist, den Menschen zu zeigen, was ist, würde ein beschreibender, detaillierterer Stil auch in diesem seinem Dokument passen, oder?
Zum Beispiel kann ich mir die Auto-Magie-oder-Ingenieurskunst-Diskussion sehr nett vorstellen und finde es schade, dass du da so stark zusammenfasst.
Außerdem befürchte ich, dass in der Kürze viele gute Schlussfolgerungen und Beobachtungen eher am Leser vorbeirauschen, als wenn er sie selber Stück für Stück nachvollziehen könnte.
Das alles mehr im Blick auf das Ganze als auf diesen konkreten Text...
Ansonsten:
Und ich hatte diesen Ruf ebenso sorgfältig wie beiläufig erarbeitet, mit ein paar Reportagen, die eben nur irre Spinner so machen können. Eine Art Talent von mir.
Hier wünsche ich mir angedeutete Beispiele: ... mit solchen Reportagen wie der über XXX oder der vom YYY. Vielleicht ein bisschen Selbstironie dazu: Naja, die Bewertung als Spinner hatte ja schon mein Deutschlehrer unter so einige meiner Aufsätze gesetzt. War wohl seit jeher eine Art Talent von mir.
El! hatte ich selbstverständlich erzählt, was ich da vorhatte,
Warum kommt das erst nach der ganzen Projekt-Planung? Immerhin dauert die Phase ja ein bisschen.
Und eigentlich ist die Formulierung 'hatte ich erzählt' irgendwie übergriffig. Schließlich nutzt Kai ihre Perspektive, ihren Input. Es sollte also eher ein gemeinsames an der Idee Arbeiten, eine Teamentscheidung sein.
Bekommt man einigermaßen ein Bild von Kai und seiner Art zu leben? Und von dem Umfeld?
Ein Bild von Kais Broterwerb als Journalist für besondere Fernseh- oder Filmreportagen, ja. Wunsch nach mehr Details siehe oben.

Von seinem sonstigen Leben hier nicht. Vom weiteren Umfeld auch nicht, nur die daran verdienenden 'Macher' tauchen auf, als Gruppe und verallgemeinert, nicht als Einzelmenschen, aber das ist in deinem Sinne.
(und sind die Fragen nach dem ersten Teil genügend beantwortet?)
Ich kann die Abfolge der Teile nicht recht einordnen; was kommt dazwischen? Wenn ich zu lange auf Antworten warten muss als Leserin, dann verliere ich eventuell die Lust, je nachdem, was mich sonst lockt, ob es Hinweise gibt etc.
Insgesamt wären mir diese wenigen Sätze von El! hier zu wenig, um ihr Hiersein zu erklären. Und Kai wäre mir zu wenig neugierig. Ich stelle mir aber vor, dass es da Szenen zwischen den Texten gibt, die du hier eingestellt hast,
El!s Bedenken ˋgesehen ´ zu werden sind ein ISSO, das ich brauche. Ist das gut (genug) verkauft?
Sie erklärt das nicht (bzw. Kai erwähnt es nicht), aber mir reicht es so. Kommt vorher nicht irgendwo mal ein Gespräch zwischen den beiden, wo sie ein bisschen ausführlicher auf die ihr zugefallene Beobachterrolle eingeht und vielleicht abwehrt, daraus eine urteilende oder beratende Rolle zu machen?
(Allerdings stört mich die sehr mündliche (und grammatikalisch falsche) Verwendung des weil plus Hauptsatz:
weil, sie wollte nicht, dass allzuviel bekannt würde.
Wie wär's mit denn oder nämlich?)
Das für heute. Mach mal was draus!

Gruß,
eska