Hoi Zitatus,
ich befinde mich irgendwo zwischen den Antworten von Uli und Trippelschritt. Persönlich finde ich's auch zu ausweglos. Plotmäßig ebenso: es klingt wie das immergleiche Spiel, keine Spannung, keine wirklichen Fragen, keine Notwendigkeit außer diesem unbegründeten Zwang.
Der ist ansich okay, aber er führt eben zu nichts, nicht einmal zu dem Versuch, aus der Hölle auszubrechen oder sich herauszuschreiben, den Zweck der Hölle nutzen, um ihr eine Tür zu verpassen. Oder es zumindest versuchen. Und schon lesen sich die folgenden Geschichten anders, mit einer grundlegenden Stimmung von Zuversicht oder zumindest dem Interesse, ob das Vorhaben gelingen wird, und nicht aus der Position heraus, das ohnehin schon alles vergebens ist. Denn mit dieser Einstellung verlieren ja sogar die Geschichten ihren Grund.
Nicht einmal das hier
Eine Rahmenhandlung aus der Gedankenwelt, dem "inneren Gefängnis" eines Schreibers, für den die vermeintliche Freiheit "Flucht in seine Texte" bedeutet.
enthält mehr Spannung. Der Kubus der Kreativität ist ein verdammt dröger und schrecklicher Ort, das Schreiben wird beinahe als Last vermittelt, nicht als Flucht, nicht als Möglichkeit. Solange die Geschichten, die folgen werden, wie ein Produkt des hier vermittelten Aufgebens erscheinen, ein Produkt dieser unveränderlichen(!) Hölle, ist da auch nicht viel Motivation, sie zu lesen.
edit: Nicht einmal ein Eindruck von vermeintlicher Freiheit entsteht.
Zweiter Haken ist, dass der Schreiberling nichts an sich heran lassen will. Was nicht? Einflüsse, Eindrücke, Gefühle ...?
Also alles, was man zum Schreiben eigentlich gerade an sich heran lassen sollte. Oder sogar will. Wenn er in seine Geschichten flieht, dann arbeitet er mit solchen Eindrücken, ob es nun aktuelle sind oder alte. Aber der Dialog klingt danach, als habe er sich sein Gefängnis, ursprünglich gedacht als Bollwerk, selbst geschaffen. Er kommt mit irgendetwas nicht mehr klar und hat sich selbst weggeschlossen (da sich selbst und nicht z.B. seine Gefühle, nehme ich an, es geht auch maßgeblich um äußere Einflüsse, siehe Sicherheit).
Der Text wirft ein paar Fragen auf; sicher wovor?
Was bezweckt der Autor mit dem Schreiben, oder was genau empfindet er, wenn er es tun muss? Hier wirkt es ihm schon beinahe wie eine Last, aber eben nur beinahe. Das fände ich für eine eigenständige Geschichte oder Szene gut, aber für eine Rahmenhandlung oder auch nur Einleitung bringt es nix.
Wird der Autor es schaffen ... nein, diese Frage würgt er von vornherein ab.
Beim Nachdenken - also zu unsicher - kann noch die Frage auftauchen, wie es zu dieser Situation kam. Aber aus dem Text heraus werden alle Fragen weggewischt, die Antworten bleiben irrelevant und die Handlung des Autors wie immer. Es klingt nicht einmal interessant. Er schreibt. Aber er könnte ebensogut Buchhalter sein.
Erbse:
Kubus.

Liebe Grüße

Ril