Inzwischen habe ich vier Leserunden hinter mir. Auf
www.buchgesichter.de ist das eine gemütliche Angelegenheit.
Ähnlich wie bei Lovelybooks werden dort eigentlich Bücher rezensiert. Allerdings lernt man mit der Zeit auch die anderen Leser/Rezensenten kennen. Ähnlich wie in einem Forum kann man sich in verschiedenen Kommentarfunktionen miteinander austauschen.
Autoren können sich bei den Buchgesichtern kostenlos als eben solche registrieren lassen. Man bekommt eine eigene Autorenseite in der man auch Leserunden starten kann.
Bei meinen Leserunden waren zwischen 8 und 14 Leser dabei. Überschaubar. Mehr Leute könnten anstrengend werden.
Ablauf:
1. Buchtitel wird vorgeschlagen. Leser zeigen Interesse. Starttermin wird abgemacht.
2. ggf. eine Uhrzeit für den Live-Chat ausgemacht. Das geht allerdings auch ohne Live-Chat - dann schreibt halt jeder wann er möchte. Ich bin bei meinen Leserunden immer von 20-21 Uhr live dabei gewesen. Die Leser haben dies immer dankbar angenommen.
3.Für jeden Tag wird ein Leseziel angegeben. Bei meinen Kurzgeschichten-Büchern waren das z.B. zwei Stories am Tag. Beim Adventskalender haben wir passend zum Tag die entsprechende Story gelesen. Bei Buchland haben wir in Kapitel unterteilt.
Während der Leserunde können zwar Fragen zur Story gestellt werden. Aber meine Erfahrung ist, dass meistens ganz andere Themen aufkommen. Häufig interessieren den Leser die Hintergründe, manchmal die Recherche oder aber auch die Arbeit mit dem Verlag. Auch über den Subtext (wenn vorhanden) wird sich gerne ausgetauscht. Das finde ich als Autor sehr nützlich, denn ich sehe, ob mich mein Publikum richtig verstanden hat. Hin und wieder driften die Themen sehr stark ab. Entweder bittet man um "back to topic" oder macht mit.
Leserunden sind für mich "top". Sie machen Spaß und bringen Feedback.
Da dies hier im Thread ja auch Thema ist: Der Werbeeffekt einer Leserunde ist (bei den Buchgesichtern) positiv. Zwar werden bei kleinen Leserunden auf direktem Wege vergleichsweise wenig Bücher verkauft, aaaber zum einen bekommt man hinterher von jedem Leser eine Rezension und zum anderen gewinnt man Stammleser. Beides hat besagten Effekt der Guerilla-Werbung. Natürlich nur, wenn das Buch gefällt.