Autor Thema: Die Tribute von Panem  (Gelesen 14000 mal)

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Neyasha

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Die Tribute von Panem
« am: 07 May 2012, 09:38:07 »
Ich höre weiterhin "Die Tribute von Panem" und bin entsetzt, wie man das als Kinder-/Jugendbuch anbieten kann. Es ist sehr, sehr eindringlich brutal, so daß ich im Augenblick eine Pause einlegt habe.
Dass das als Kinderbuch angeboten wird, wäre mir aber auch neu. Bei Oetinger ist es unter den Jugendbüchern aufgeführt und hat dort als Altersempfehlung "Für Jugendliche und Erwachsene". Im englischen Sprachraum läuft das sowieso unter "Young Adult" und ich finde schon, dass es so ab 15/16 Jahren geeignet ist.
Und wenn ich so darüber nachdenke, bin ich mit etwa 14 Jahren eigentlich komplett auf "Erwachsenenbücher" umgestiegen.
« Letzte Änderung: 07 May 2012, 09:40:34 von Neyasha »

Ginnie

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Die Tribute von Panem
« Antwort #1 am: 07 May 2012, 10:12:54 »
Der Film ist FSK 12. Geht gar nicht, meiner Meinung nach. Ein Roman, der über die Strenge schlägt, ist leichter zu verkraften, als ein Film. Und dann noch an der Altersbeschränkung zu schrauben, ist unverantwortliche Profitgier.

Sarahleandra

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Re:Die Tribute von Panem
« Antwort #2 am: 07 May 2012, 11:04:36 »
Oh, das ging aber schnell!  :dops:
Ja, zum Thema: Ich las auch schon früh "Erwachsenenliteratur", hab so mit vierzehn mit Stephen King angefangen.
Aber was ich bisher von diesem (Hör)Buch mitbekommen habe, finde ich das sehr heftig.
Das mag sicherlich auch an der Intensität der Sprecherin liegen, immerhin die gleiche, die wohl der Hauptdarstellerin im Film die Stimme gibt. So erlebt man das alles hautnah mit, ihre Angst, die Brutalität, die Verzweiflung.
FSK 12 ist auf jeden Fall zu wenig, 16 wäre angemessen, aber das wird selten vergeben, oder? Kinofassung ist oft 12, später auf DVD wird dann mit ein paar Szenen auf 16 hochgegangen, obwohl die ursprüngliche Fassung auch nichts wäre.
Vielleicht ist aber auch die heutige Jugend abgebrühter und kann das besser verkraften? Mit all den Videospielen und so? Ich für meinen Teil finde es aber grausam.

Haramis

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Re:Die Tribute von Panem
« Antwort #3 am: 07 May 2012, 11:06:19 »
Ich habe das Buch nicht gelesen, aber die Mädels in meiner 8. Klasse letztes Halbjahr waren davon auch total begeistert.  :weissnicht:
Es hat wohl irgend etwas an sich, was Jugendliche in diesem Alter anspricht.

Katja

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Re:Die Tribute von Panem
« Antwort #4 am: 07 May 2012, 11:13:32 »
Puh, wo fange ich an? In dem Buch wimmelt es von Ungereimtheiten, vieles passiert, weil der Plot es verlangt (nicht aber die Geschichte), die Hauptfigur möchte ich gerne permanent schütteln und beuteln (dafür kann sie aber eigentlich nichts), Sex wird mal wieder ausgespart (nicht, dass ich das ständig brauche, aber es wird mal wieder sehr deutlich ausgespart, sodass da doch die ein oder andere Leerstelle bleibt). Was ich jedoch am schlimmsten finde, auch noch viel schlimmer als die Brutalität, ist, dass im ersten Teil nicht klar wird, dass diese 24 Jugendlichen zunächst einmal alle Opfer sind und die Sieger logischerweise auch immer in gewisser Weise Täter sind. Da findet eine deutliche Verschiebung statt bzw. eine Sympathie-Lenkung, die ich für gefährlich halte.

Sarahleandra

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Re:Die Tribute von Panem
« Antwort #5 am: 07 May 2012, 11:28:52 »
Was ich jedoch am schlimmsten finde, auch noch viel schlimmer als die Brutalität, ist, dass im ersten Teil nicht klar wird, dass diese 24 Jugendlichen zunächst einmal alle Opfer sind und die Sieger logischerweise auch immer in gewisser Weise Täter sind. Da findet eine deutliche Verschiebung statt bzw. eine Sympathie-Lenkung, die ich für gefährlich halte.
Ja, da hast du sicherlich Recht.
Für mich sind sie alle definitiv in der Opferrolle, auch wenn es ja die sogenannten "Karrieretribute" gibt, die sich offenbar auf die Spiele und das Töten freuen.
Generell stellt sich mir hier wieder der Gedanke: Stell dir vor es ist Krieg, und keiner geht hin.
Was mich am meisten schockiert hat (ich bin ja noch nicht sooo weit im ersten Band), ist die kleine Zwölfjährige, die da mitmachen muß. Mein Ältester ist 9, da läuft es einem eiskalt rüber, wenn man sich vorstellt, das eigene Kind müßte bei so etwas mitmachen.
Vielleicht ist es das, was mich am meisten daran getroffen hat. Ich bin zu phantasiebegabt, ich setze das immer für mein reales Ich um, und das war ein starker Tobak.
Generell kann ich mir im Grunde nicht vorstellen, wie es nach diesem "Schlachtfest" überhaupt weitergehen soll. Wie kann man da noch zwei Teile schreiben?
Aber das werde ich herausfinden, denke ich.

Rilyn

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Re:Die Tribute von Panem
« Antwort #6 am: 07 May 2012, 12:23:57 »
Gelesen habe ich nur Teil 3, finde es aber ... naja ... mau. Ich-Erzähler im Präsens sollten nicht notorisch abschweifen und schwafeln. :watchout: Jedenfalls nervt mich der Stil.
Inhaltlich kenne ich von den beiden ersten Bänden nur Zusammenfassungen und Rezis, finde sie aber furchtbar konstruiert und um ein nettes kleines Killerspiel herumgestrickt. Da funktioniert nichts. Und natürlich müssen dann irgendwo wieder die Revoluzzer herkommen, die schon immer da waren und die keiner kannte, denn von sich aus kamen die Hauptfiguren ja nicht früher auf die Idee, es ihnen gleichzutun. :devroll:
Um die Hauptfigur herum passieren eine Menge Dinge, damit die Dame ja nicht selbst zu viel metzelt und damit unsympathisch wird. Der übliche Kniff, Bösewichte durch den Sturz von der Klippe abzusetzen, um nur ja nicht die Sympathieträger zu gefärden. Hollywood, danke für diese widerliche Erleichterung der Immersion, die überall Einzug hält und ein bisschen Denken unnötig macht. :grump:
Dazu kommen eine Menge Details - etwa "eine Person für jeden Bezirk", Siegesfeiern und Gejubel, die ich persönlich sehr stereotyp "amerikanisch" finde und die in vielerlei Formen in einer Menge amerikanischer Erfolgsfilme (genau: vor allem Filme) vorkommen, dazu ziemlich klare Fraktionen und leichtgemachte zwischenmenschliche Konflikte (etwas passiert, Figur reagiert, nächste Sache passiert ... Figur verursacht (fast) nur emotional unbedenkliche Dinge selbst); ein Erfolgsrezept.

Geblieben ist mir der Eindruck von ach so heldenhaften, sich selbst opfernden Protagonisten, die mit frischgewaschenen Händen und keiner benutzen Hirnzelle aus ihrem Dilemma herauskommen, weil's halt so sein soll. Mäh.


Edit: zur Altersfreigabe ... sonderlich überrascht bin ich nicht. Wenn Hauptfiguren nichts unfeines tun, ist die niedrig, auch, wenn drumherum Schlimmes passiert. Wenn Hauptfiguren notgedrungen Schlimmes tun, ist sie höher, meist FSK 16. Tun Hauptfiguren etwas derartiges aus bösem Willen oder ohne ganz konkrete Bedrohung, ist es meist FSK18. Ob diese Kriterien konkret mit in die Bewertung hineinspielen, weiß ich nicht. Das sind nur berufliche Erfahrungswerte für den Entwurf von Plot und Spielerfiguren. ;D
« Letzte Änderung: 07 May 2012, 12:56:52 von Rilyn »

Nimmer

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Re:Die Tribute von Panem
« Antwort #7 am: 07 May 2012, 13:50:00 »
Hollywood, danke für diese widerliche Erleichterung der Immersion, die überall Einzug hält und ein bisschen Denken unnötig macht. :grump:
Dazu kommen eine Menge Details - etwa "eine Person für jeden Bezirk", Siegesfeiern und Gejubel, die ich persönlich sehr stereotyp "amerikanisch" finde und die in vielerlei Formen in einer Menge amerikanischer Erfolgsfilme (genau: vor allem Filme) vorkommen, dazu ziemlich klare Fraktionen und leichtgemachte zwischenmenschliche Konflikte (etwas passiert, Figur reagiert, nächste Sache passiert ... Figur verursacht (fast) nur emotional unbedenkliche Dinge selbst); ein Erfolgsrezept.
Der Hollywood-Blockbuster scheint mir generell das Vorbild für moderne Pop-Belletristik geworden zu sein.

Das moderne Instrumentarium des Autors - hook, pitch, cliffhanger, etc. - stammt schließlich auch aus der Filmbranche.

Sarahleandra

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Re:Die Tribute von Panem
« Antwort #8 am: 07 May 2012, 14:36:36 »
Das ist sicherlich ein generelles "Problem", je nach Betrachtungsweise.
Meinen Büchern sagt man gerne nach, daß sie zu langsam beginnen würden. Ich glaube, diese Ansicht wird auch durch Filme genährt, wo man in der Regel direkt in die Handlung geworfen wird.
Ich nehme mir aber lieber Zeit, die Personen einzuführen.
Alles halt sehr schnell geworden  :wasbesseres:

Neyasha

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Re:Die Tribute von Panem
« Antwort #9 am: 07 May 2012, 19:20:49 »
Ich finde, dass die Bücher sehr viel Medienkritik in Richtung Reality-TV und Spaßgesellschaft enthalten und einem vieles darin sehr viel zu denken gibt. Mich jedenfalls haben die Bücher jeweils tagelang beschäftigt (wenn mich auch am 3. Band einiges massiv gestört hat).
Katniss halte ich für nicht besonders heldenhaft und für eine Figur mit durchaus vielen Schwächen, die meiner Meinung nach auch keineswegs unbeschädigt aus der ganzen Sache rausgeht.

Dass alle von den Tributen Opfer sind, habe ich beim Lesen durchaus so empfunden. Dass eine Ich-Erzählerin, die selbst drin steckt, das vielleicht nicht so sieht, will ich ihr da aber nicht wirklich zum Vorwurf machen.

Die Verfilmung halte ich allerdings für völlig glattgebügelt, völlig fehlbesetzt und zu weiten Teilen auch ziemlich misslungen.
« Letzte Änderung: 07 May 2012, 19:21:04 von Neyasha »

Nathan

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Re:Die Tribute von Panem
« Antwort #10 am: 07 May 2012, 21:22:29 »
!!!SPOILERALARM !!!

Der Film ist möglicherweise auch deshalb ab 12, weil Cato am Ende auf dem Füllhorn sagt, dass er eingesehen hat, dass sie alle nur Figuren sind in einem vorherbestimmten Spiel. Er verdeutlicht, dass sie alle Opfer sind, er heult sogar  :devroll: So ist das im Buch jedenfalls nicht...

@ Rilyn:
Dass Inhaltsangaben konstruiert erscheinen können ist klar, dass muss ich dir nicht sagen, aber die Tribute von Panem 1 & 2 sind es sicher nicht. Der dritte Teil hat mir persönlich auch nicht sosehr gefallen wie die Vorgänger und ich kann dir nur ans Herz legen, die anderen Bücher von Collins auch noch zu lesen, es lohnt sich  ;)

Zitat
Geblieben ist mir der Eindruck von ach so heldenhaften, sich selbst opfernden Protagonisten, die mit frischgewaschenen Händen und keiner benutzen Hirnzelle aus ihrem Dilemma herauskommen, weil's halt so sein soll. Mäh.
Da muss ich dir wiedersprechen, aber den Eindruck hast du möglicherweise auch nur, weil du lediglich den dritten Band gelesen hast. Das ach so heldenhaft erinnert mich an Eragon und damit sind die Charaktere von TvP nicht zu vergleichen. Klar sie überleben, aber ich finde gerade das Ende des zweiten und dritten Bandes macht deutlich wie gezeichnet sie aus der Sache heraus kommen. Und Katniss' Wille Hungerspiele für die Kinder des Kapitols zu veranstalten zeigt meiner Meinung nach, dass sie auch ihre Kanten hat und Collins nicht schwarz weiß schreibt.
Also ich kann dir die anderen Teile nur wärmstens empfehlen (auch wenn du dir einiges natürlich vermießt hast  :grump: aber die Geschichte und gerade die Situation in der Arena ist einfach unheimlich spannend.)

Rilyn

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Re:Die Tribute von Panem
« Antwort #11 am: 08 May 2012, 10:59:03 »
Nicht mehr wirklich. Das mag daran liegen, dass mich schon der Anfang des ersten Buches (Leseprobe) einfach nur genervt hat - auch wieder stilistisch - und ich keinen Bezug zur Hauptfigur bekomme. Wenn sie es mal schafft, als Figur rüberzukommen und mir nicht nur Drumherum und Geschehnisse vorzubeten, ist die Immersion dahin, sobald ich sie, wie schon Katja erwähnte, packen und durchschütteln könnte. ;D

Ich mag Dystopien; und in Sachen Glaubwürdigkeit kann Panem nicht ansatzweise mit dem mithalten, was ich in dieser Hinsicht "gut" finde. Das, was mich daran erschüttern könnte, tut es nicht, weil es zu unglaubhaft erscheint, teilweise sogar wie "du musst das jetzt furchtbar schrecklich finden, loslos!" Hab die falschen Ansprüche für diese Reihe. :weissnicht:


Der Trailer der Verfilmung ließ mich an den Goldenen Kompass denken. ;D

Katja

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Re:Die Tribute von Panem
« Antwort #12 am: 08 May 2012, 11:08:49 »
Ich habe auch das Problem, dass ich mich in die Ich-Erzählerin nicht einfinden kann. An viel zu vielen Stellen schildert sie (fast) emotionslos und dann mal wieder benimmt sie sich wie ein Teenager, der sie ja auch ist, aber eben deshalb auch nicht sonderlich sympatisch.

Dieser mediale Überwachungsstaat ist für mich total unglaubwürdig, denn überwacht wird nur, wenn der Plot es verlangt. Und wenn es nötig ist, dass das Kapitol nix mitbekommt, dann gibt's halt gerade keinen Strom und keine Kameras. Ehrlich gesagt ist mir nicht klar, wie die Machthaber es seit 75 Jahren schaffen, die Distrikte derart stümperhaft klein zu halten. Deshalb zieht für mich auch die Kritik nicht wirklich. Da ist keine "echte" Kritik und wie Rilyn schon sagte, es gibt in der Literaturgeschichte viele Dystopien, die eindeutig besser sind (und ähnliches anprangern wie die "Tribute von Panem").

Neyasha

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Re:Die Tribute von Panem
« Antwort #13 am: 08 May 2012, 19:45:10 »
Ich hatte nie das Gefühl, dass Überwachungsstaat auch nur ansatzweise ein Thema ist oder sein soll. Kritikthemen waren für mich darin ganz eindeutig Realityshows (und zum Teil auch Castingshows), wohin diese sich entwickeln und das völlige Abstumpfen der Zuschauer in dem Zusammenhang.
Bisher wüsste ich keine Dystopien, wo das thematisiert wurde.  huh?
(außer man möchte, wenn man in den filmischen Bereich geht, die Truman Show als Dystopie betrachten)
« Letzte Änderung: 08 May 2012, 19:45:57 von Neyasha »

Offline Tika

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Re:Die Tribute von Panem
« Antwort #14 am: 08 May 2012, 21:19:52 »
Das Thema, dass in den Panem Romanen verwurstet wurde, war überhaupt keiner Kritik dem derzeitigen System geschuldet, sondern einfach nur ein Neuaufguss der Spiele in der Antike. Man nehme das Credo der alten Römer: Brot und Spiele, setze das in die Zukunft und weils gerade so populär ist, ab in die Jugendbuch Kiste. Das wars. Die Autorin hat überhaupt keine hintergründige Kritik an irgendwas geübt. Beweis dafür ist, dass "Brot und Spiele" übersetzt panem et circenses heißt. Drei mal darf man also raten, wieso es "Die Tribute von Panem" heißt.
Ein wenig googeln und schon ist die Inspirationsquelle gefunden:

z.B. hier

http://www.daslesebuch.de/panem.htm
Brot und Spiele für das Volk

Die Autorin hat lediglich alten Tee neu aufgegossen - mehr nicht.
  • Ich schreibe gerade: Nix - weil ich mich noch nicht entscheiden kann...
Wenn ich mich kurz fassen könnte, würde ich keine Romane schreiben.

Katja

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Re:Die Tribute von Panem
« Antwort #15 am: 08 May 2012, 21:40:05 »
Die Autorin hat lediglich alten Tee neu aufgegossen - mehr nicht.

Ja, eben. Und statt in die Arena im alten Rom zu gehen, hocken die Leute vorm Fernseher.

Rilyn

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Re:Die Tribute von Panem
« Antwort #16 am: 08 May 2012, 21:42:28 »
@Neyasha: Truman Show ist dasselbe, nur "zivil", finde ich. ;D
Dann Running Man (nach einem Stephen King-Roman), und auch Kings "Todesmarsch" wurde schonmal genannt. Filme wie Flucht aus Absolom oder Die Klapperschlange bneinhalten auch dystopische futuristische Gesellschaften, die Individuen - in diesem Fall Straftäter - in geschlossene Gebiete stecken und zusehen, wie die einander abmetzeln; zumindest in Absolom. Allerdings amüsieren die sich nur nebenbei, da steckt kein ernsthaftes Brot-und-Spiele-Thema drin.
Historisch wären Brot und Spiele weniger in einer heruntergekommenen Gesellschaft als in einer Hochkultur angesiedelt, wie eben in der Truman Show; wobei mich das per se nicht stört, denn sie wollte das eben so und hat es auch begründet (den englischen Titel finde ich da besser). Ich finde es auch nicht zu nah an einer der Vorlagen, habe aber die Vorlage zu Running Man nie gelesen. Leider.

Unabhängig davon ist es eine von ihrer Art her dystopische Welt, die aber nicht ernsthaft dystopisch ist, sondern vorrangig der Atmosphäre dient. Ich kenne zwar nur Band 3, habe von dieser Atmosphäre aber nicht allzu viel gemerkt oder einfach mehr erwartet und dann eher Abenteuer bekommen. Es ist halt nicht mein Ding ... egal. Kommt vor. ;D
« Letzte Änderung: 08 May 2012, 21:43:27 von Rilyn »

Offline Tika

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Re:Die Tribute von Panem
« Antwort #17 am: 08 May 2012, 21:49:26 »
Ganz ehrlich? Teil 1 hat mir gefallen, Teil 2 kam rüber wie - huch, ich soll noch einen Band schreiben, was mach ich denn jetzt - öhm - ok neue Arena. Teil 3 fand ich überhaupt nicht mehr gut, vor allem weil sie das Potential, dass dieser Snow noch hätte beinhalten können, verschenkt hat. Ich hab eigentlich damit gerechnet, dass da noch was kommt, warum der einen so blutroten Schlund hat und auf weiße Rosen steht, aber der Knaller blieb leider aus.
« Letzte Änderung: 08 May 2012, 21:49:40 von Tika_death »
  • Ich schreibe gerade: Nix - weil ich mich noch nicht entscheiden kann...
Wenn ich mich kurz fassen könnte, würde ich keine Romane schreiben.

Katja

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Re:Die Tribute von Panem
« Antwort #18 am: 08 May 2012, 22:00:26 »
Historisch wären Brot und Spiele weniger in einer heruntergekommenen Gesellschaft als in einer Hochkultur angesiedelt, wie eben in der Truman Show;

Ist es ja eigentlich auch. Diese zwölf Distrikte, die tatsächlich in vielerlei Hinsicht eher unternetwickelt sind, müssen Stellvertreter in die Arena schicken. Das dient zum einen dazu, den Distrikten zu verdeutlichen, wer das Sagen hat und zum anderen zu Belustigung der "Hochkultur" (im Sinne von "Machthaber"). Den zwölf Distrikten stehen ja die Bewohner des Kapitols gegenüber.

Neyasha

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Re:Die Tribute von Panem
« Antwort #19 am: 08 May 2012, 22:50:41 »
Das Thema, dass in den Panem Romanen verwurstet wurde, war überhaupt keiner Kritik dem derzeitigen System geschuldet, sondern einfach nur ein Neuaufguss der Spiele in der Antike.
Der Bezug zu Rom (und außerdem zur Minotaurus-Sage) ist ja auch von der Autorin bewusst so gemacht, die Umsetzung in der Zukunft mit einem starken Bezug zu Realityshows allerdings auch. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie man das aus den Büchern NICHT rauslesen will.  huh? Die gesamten Hunger Games sind doch so extrem stark an Reality- und Castingshows aufgezogen, dass es einem förmlich entgegenspringt.