Ich lese ziemlich querbeet - und dass da auch mal ein sogenannter "Klassiker" dabei ist lässt sich nicht vermeiden

Allerdings stimmt es, dass ich um solche Bücher früher gerne mal einen Bogen gemacht habe, eben wegen der Vorurteile "Klassiker? Die sind doch laaangweilig." Ich denke, das liegt auch immer noch daran, dass man in der Schule bestimmte Klassiker immer noch lesen muss; und je nachdem was es für ein Werk ist und wie es im Unterricht behandelt wird, bilden sich da sehr schnell Vorurteile.
Mittlerweile sehe ich Klassiker nicht groß anders als andere Bücher auch - sie müssen mir gefallen, sei es die Sprache, die Story, die Charaktere.
Klassiker, die mir gefallen haben:
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Urfaust von Goethe. Den mag ich sogar lieber als den Faust dann hinterher, weil dieses Werk noch eine Baustelle ist. Durch den Faust bin ich hinterher nicht mehr durchgekommen.
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Die Verwandlung von Kafka. Ich mag die Story, ich mag die Sprache. Das gleiche gilt für verschiedene andere Geschichten von Kafka ebenfalls
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Alice's Adventures in Wonderland von Lewis Carrol. Das liegt nicht nur daran, dass ich das Buch in einem kleinen Laden in London gekauft habe - und damit dementsprechend Erinnerungen verbinde - sondern auch daran, dass ich einfach die Skurrilität der Geschichte sehr schön finde.
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Der Besuch der alten Dame von Dürrenmatt. Dieses Buch zählt zu einem meiner absoluten Lieblinge, der Humor ist schwarz, die Sprache ist passig, die Handlung stimmt bis ins Detail und gesellschaftskritisch ist es obendrein auch noch. Aber Dürrenmatt mag ich ohnehin sehr gern.
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Das Parfum von Patrick Süskind. Auch ein Lieblingsbuch, es stimmt für meinen Geschmack alles.
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Sturmhöhe von Emily Brontë. Mich stört weder die seltsame Perspektive, noch die alte Sprache, noch die unsympathischen Charaktere. Der Roman war einfach faszinierend.
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Siddhartha von Hermann Hesse. Die Sprache ist wunderschön, ruhig und passt perfekt zu der Geschichte.
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Der eingebildete Kranke von Moliere. Schon eine Weile her, aber ich hab es in guter Erinnerung.
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Ein Sommernachtstraum von Shakespeare.
Klassiker, die ich nicht mochte
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Das verlorene Paradies von John Milton. Das ganze war mir einfach zu anstregend und hat mir nichts gegeben.
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Die Leiden des jungen Werther von Goethe. Ich habe ca. 3 mal versucht, dieses Buch zu lesen und bin jedes Mal nicht durchgekommen, liegt an der Story, aber vor allem daran, dass es ein Briefroman ist und ich den armen Werther einfach nicht ausstehen kann.
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Die Jungfrau von Orleans von Schiller. Die Sprache ist mir zu abgehoben. Hab ich nicht durchgehalten.
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Romeo und Julia von Shakespeare. Die Sprache mocht ich, allerdings ist mir überhaupt nicht klar geworden, weshalb das Stück eine der größten Liebesgeschichten überhaupt sein soll. Die Protagonisten kennen sich vielleicht drei Tage... Nein, damit konnt ich auch nicht so viel anfangen, wenngleich mir die Sprache gefallen hat.
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Die Marquise von O... von Heinrich von Kleist. Im Grunde hab ich nichts gegen Schachtelsätze, aber was dieser Mann da fabriziert hat ist einfach nicht mehr schön. Und es
klingt auch nach nichts. Die Handlung fand ich schrecklich, die Erzählweise einschläfernd. Ich hab von Kleist auch noch andere Sachen gelesen (ist leider einer meiner Schwerpunkte im Abitur) und mit sämtlichen Werken konnte ich nichts anfangen, sei es
Das Erdbeben in Chili, Anekdoten oder andere Texte. Was mir wiederum gefallen hat, waren seine Briefe, die er geschrieben hat. Die fand ich ehrlich und nicht so schrecklich bemüht und aufgebläht.
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Der Vorleser von Bernhard Schlink. Keine Ahnung, ob das zu "Klassikern" schon dazu zählt, aber es ist eins der schlechtesten Bücher, die ich je gelesen habe. Die Handlung ist grässlich, der Hauptcharakter unausstehlich und die Sprache gibt auch nicht so viel her.
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Leonce und Lena von Georg Büchner. Ist schon eine Weile her, aber ich weiß noch, dass ich das einfach "bescheuert" fand.