Dieser Thread hat ja schon ein bisschen Staub angesetzt,

aber ich glaube, meine kürzlich gemachten Erfahrungen fühlen sich hier trotzdem am wohlsten:
Ich habe vor einiger Zeit eine Story zwei verschiedenen Lesern gezeigt. Erfreulicherweise hat sie beiden gefallen, aber die eine Person sagte: "Das kannst du weglassen, und das auch, und das, und das da sowieso." Diese Person gehörte also zu denjenigen, die mit Begeisterung die Schere an jeden Text setzen. Sie ist übrigens Buchhändlerin, weiß also, wovon sie spricht. Die andere Person sagte: "Das solltest du genauer erklären, und das auch, und das, und das sowieso." So gehen die Meinungen auseinander. Der eine sagt: "Halt deine Leser nicht für dumm, die können mitdenken." Der andere möchte alles erklärt haben.
Wenn ich also Kritik reflektieren muss, dann achte ich auch (!) darauf, ob verschiedene Personen an ähnlichen Stellen auf ähnliche Weise meckern. Das sollte mir dann schon zu denken geben, denn Millionen Fliegen können bekanntlich nicht irren. Letzlich ist es meine eigene Entscheidung, was ich annehme und was nicht. Aber wenn ich einen Text veröffentliche, dann will ich ja nicht nur mich selbst unterhalten, sondern auch andere. Der Meinung der vielen sollte ich also auf jeden Fall Beachtung schenken.
Und nun werde ich mich um Objektivität bemühen und einen Text lesen, BEVOR ich die Röstungen dazu lese. Denn vor Beeinflussungen ist keiner von uns sicher.