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Grill / Re: (KG) Pietà
« Letzter Beitrag von FF am 29 September 2022, 17:26:09 »
Ein TEXT! Yay! *leslesles*

...

...


Ok, ich gebe zu, ich verstehe es nicht.

Woran hat sich der Hund verletzt? Warum ist er verletzt nichts mehr wert? Was hat das mit der kaputten Beziehung zu tun? Warum setzt Gabor ihn aus und holt ihn zurück, als er tot ist?

Es ist interessant geschrieben, liest sich gut, an den Formulierungen habe ich nichts zu meckern, aber ich sitze hier und bin ziemlich ratlos. Ich weiß nicht, was mir diese Geschichte sagen will. Pietà heißt Mitleid, aber ich finde da keins, weder bei Gabor noch bei Melissa.
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Grill / (KG) Pietà
« Letzter Beitrag von nus am 29 September 2022, 09:49:08 »
Hallo, liebe Höllenteufel!
Habt Ihr noch mal Lust zum Rösten? Ich habe eine Kurzgeschichte fertiggestellt, die schon seit über einem Jahr auf ihr Ende wartet. Seinerzeit konnte ich sie nicht zuende schreiben, irgendwie ging das nicht. Aber ich hatte ein Bild im Kopf, das ich dann auch - zugegebenermaßen etwas  dilettantisch - auf Papier gebannt habe, und das hat mir geholfen.
Feuer frei!

Pietà

Die Leine wird er an einem der kahlen Büsche festmachen, die den Blick von der abgewandten Seite des Rastplatzes auf den urinierenden Fernfahrer verstellen.
Gabor versucht das Kratzen der Hundekrallen im Laderaum seines Kombis zu überhören und konzentriert sich stattdessen auf den LKW-Fahrer, der jetzt seine Hose zurechtruckelt, einen Schritt zurücktritt und dann mit schlenkernden Armen zu seinem Truck geht. Der Hund fiept leise. Ein paar Minuten verstreichen. Gabor wartet darauf, dass der LKW-Motor anspringt und der Sattelzug sich in Bewegung setzt, aber abgesehen von einer Krähe, die den Müll im plattgetretenen Gras neben dem Abfalleimer inspiziert, bewegt sich nichts auf dem Rastplatz.
Rascheln im Laderaum, das Fiepen verstummt. Wahrscheinlich hat der Hund sich hingelegt. Gabor sieht ihn vor sich, ein struppiges Fellbündel, nicht größer als ein Netz Kartoffeln aus dem Supermarkt. Eine Vorderpfote ausgestreckt, die andere, verkrüppelte, unter den Körper gezogen. Der LKW-Fahrer. Er muss sich auf den LKW-Faher konzentrieren. Aber er kann keine Regung hinter der hohen Windschutzscheibe erkennen, und der Motor des Sattelzugs bleibt still.
Die Krähe stakst zu der klobigen Holzsitzgruppe. Noch mehr Müll, aber offenbar nichts, was ihr Interesse weckt. Sie stochert eine Weile lustlos darin herum, dann gibt sie es auf und fliegt davon.
Der Hund hat einen Namen: Marty McFly. Ein Vor- und ein Nachname, das ist mehr, als die meisten Mischlingshunde haben. Gabor nennt ihn nicht mehr beim Namen. Wenn er an ihn denkt oder über ihn spricht, dann als “der Hund”. Vor nicht allzu langer Zeit hat er ihn “Marty” gerufen. Das war, als der Hund noch vier gesunde Pfoten hatte.
Der LKW steht immer noch da. Die Scheibe reflektiert den wolkenverhangenen Himmel. Wahrscheinlich macht der Fahrer eine längere Pause. Ein zweiter Sattelzug rollt jetzt auf den Rastplatz. Gabor startet seinen Wagen. Vielleicht geht es woanders leichter. Morgen. Oder übermorgen.
Zu Hause hinkt der Hund sofort zu der Ecke im Flur, wo zuvor sein Futternapf gestanden hat. Gabor geht in die Küche und holt frisches Wasser. Wozu noch einmal Futter kaufen? Bis morgen wird es schon gehen. Er stellt dem Hund das Wasser hin und geht ins Wohnzimmer.
Es dauert nicht lange, bis der Hund ihm nachkommt und sich unter dem Couchtisch zusammenrollt, an Gabors Füße geschmiegt. Gabor spürt seine Wärme und die sanfte, regelmäßige Bewegung seines Atmens. Durch die Glasplatte des Tischs sieht er die schwarzbraune Fellzeichnung. Die Schnauze des Hundes, die auf der gesunden Pfote liegt, ist schwarz-braun gesprenkelt. Als der Hund noch Marty hieß, hatte Gabor es gemocht, wenn die Schnauze sich auffordernd unter seine Hand schob.
***
Gabor kraulte Marty hinter den Ohren. Sein Telefon klingelte. Melissa. Sie rief an, um ihm zu sagen, dass es aus war.
“Was … willst du damit sagen?”, fragte er überflüssigerweise.
“Es ist vorbei, Gabor.”
Als ob sich “aus” mit “vorbei” erklären ließe.
Marty stupste ihn mit seiner Schnauze an.
“Aber wir wollten doch … wir hatten doch geplant …"
“Das geht mir alles zu schnell. Mir ist klar geworden, dass ich das noch nicht will.”
Marty, der hechelnd zu ihm aufsah.
“Wir können uns Zeit lassen, Mel. Dann eben nächstes Jahr. Oder wann auch immer.”
“Nein, ich …"
Es sah aus, als ob Marty ihn anlächeln würde. Gabor öffnete die Terrassentür und schob ihn mit dem Fuß nach draußen.
“Bitte, Mel, lass uns in Ruhe darüber reden.”
“Das würde nichts ändern.”
Gabor ging in die Küche. Seine Knie zitterten. Am Kühlschrank hing ein Foto: Mel und er, lachend, geblendet vom Sonnenlicht.
“Das kann es doch nicht gewesen sein. Nach drei Jahren … Bitte, Mel …"
“Es tut mir leid, Gabor.”
Drei abfallende Töne, dann Stille. Gabor starrte auf den Wasserhahn über der Spüle, auf einen Tropfen, der langsam anschwoll, sich in die Länge zog, zu zittern begann und nach zähen Sekunden in das Spülbecken fiel. Gabor hatte das Gefühl zu ersticken. Er riss das Fenster über der Spüle auf und atmete stockend die feuchte Herbstluft ein.
Ein weiterer Tropfen fiel, und im gleichen Moment schlug die Terrassentür zu, gefolgt von einem hohen, atemlosen Laut. Gabor stürzte zurück ins Wohnzimmer.
Der Hund wand sich winselnd draußen auf den Terrassenfliesen. Gabor konnte nicht sehen, was los war, etwas mit der Pfote, gequetscht? Auf den Fliesen war Blut. Gabor versuchte den Hund festzuhalten, der nach seiner Hand schnappte – verdammt, beruhige dich doch, wenn ich dir helfen soll, und hör bitte, bitte auf mit dem Gejapse, das macht es nur noch schlimmer! Gabor sprang auf, hielt sich die Ohren zu und flüchtete zurück ins Wohnzimmer, in den Flur und schließlich aus dem Haus. Das Winseln verfolgte ihn, er lief weiter, wich den Pfützen auf dem Gehweg aus, verdammt, jetzt fing es auch noch an zu regnen, und er hatte seine Jacke vergessen und nur Hausschuhe an den Füßen, und sein Schlüssel … verdammt!
***
Wie viel Zeit war verstrichen, als der Nachbar, bei dem er seinen Ersatzschlüssel deponiert hatte, endlich auf sein Klingeln reagierte? Gabor war völlig durchnässt und zitterte vor Kälte. Es gelang ihm erst nach vier vergeblichen Versuchen, den Schlüssel ins Haustürschloss zu stecken und ihn umzudrehen.
Das Winseln war verstummt, setzte aber sofort wieder ein, als er die Haustür hinter sich schloss.
***
Gabor schreckt vor der Wärme des kleinen Körpers unter dem Couchtisch zurück. Der Hund hebt den Kopf und sieht ihn an.
“Es war nicht meine Schuld!”
Gabors Stimme klingt schrill, die Stimme eines Lügners. Der Hund drängt sich an seine Beine, bettelt um Nähe und Zärtlichkeit. Gabor wird von einem jähen Schmerz durchdrungen. Er nimmt den Hund auf den Arm, drückt ihn an sich, flüstert ihm ins Ohr:
“Es tut mir leid. Es tut mir leid. Es tut mir leid.”
Etwas Warmes, Lebendiges füllt die kalte Leere in seiner Brust, und für einen Moment glaubt er der Lüge. Bis die Wahrheit wieder den Nebel des trügerischen Gefühls durchbricht. Gabor hebt den Kopf und sieht die Verschlagenheit im Blick des Hundes, die stumme Anklage. Er lässt den Hund los, stößt ihn von seinem Schoß und steht auf.
***

Ein neuer Versuch. Ein anderer Rastplatz. Es ist noch früh. Nachtfrost überzieht das graue Gras. Gabor steigt aus dem Auto und öffnet die Heckklappe. Mit kältesteifen Fingern befestigt er die Leine am Halsband. Minus zehn Grad hat das Thermometer an der Hauswand gezeigt. Der Hund springt unbeholfen aus dem Auto und hinkt neben Gabor her auf die kahlen Büsche zu. Gabors Schritte knirschen auf dem gefrorenen Gras.
Als er die Leine an einem Ast verknotet, macht der Hund ein Geräusch - kein Bellen, kein Knurren, kein Fiepen, sondern einen fragenden Laut, den Gabor unbeantwortet lässt. Er wendet sich ab und geht über das gefrorene Gras zurück zum Auto.
***
Gabor sitzt in der Küche und wartet darauf, dass sich ein weiterer Tropfen vom Wasserhahn löst und in die Spüle tropft. In diesem zähen, gleichförmigen Rhythmus zerrinnt der Tag. Abends schaltet er den Fernseher an. Er schläft auf dem Sofa ein, wacht weit nach Mitternacht auf und geht zu Bett.
Morgens in der Küche wieder der tropfende Wasserhahn. Gabor zählt die Tropfen, bis die Zahlen ihren Sinn verlieren. Er schreibt “Hundefutter” auf den Einkaufszettel und streicht das Wort wieder durch. Marty drängt sich an seine Beine. Ob ihn jemand gefunden hat, ein LKW-Fahrer oder eine Familie auf dem Heimweg vom Winterurlaub? Gedankenverloren beugt Gabor sich zu ihm hinunter, um ihn hinter den Ohren zu kraulen. Seine Finger greifen ins Leere.
Gabor steht auf. Vielleicht hat jemand den Hund ins Tierheim gebracht … Ich sollte frühstücken, zwingt er sich zu denken. Er öffnet die Tür der Speisekammer. Sein Blick wandert über die Regale. Kein Appetit. Schließlich greift er nach einer Rotweinflasche.
Nach dem zweiten Glas wird er ruhiger. Er setzt sich wieder an den Küchentisch und faltet seine Hände auf der Tischplatte. Marty sitzt neben seinem Stuhl und sieht zu ihm auf. Gabor schaut nicht hin, aber er weiß, dass er da ist. Immer da sein wird.
Er trifft eine Entscheidung. Im Flur nimmt er den Autoschlüssel vom Bord.
***
Marty ist noch da, wo er ihn zurückgelassen hat. Der kleine Körper liegt unbter den kahlen Büschen, zusammengerollt, überzogen mit Rauhreif. Gabor beugt sich über ihn. Die Lefzen sind zurückgezogen und entslößen die Zähne zu einem Lächeln. Gabor hebt den kalten, starren Körper auf und trägt ihn zum Auto.
***
Die zweite Flasche Wein ist fast leer. Gabor schaut zu Marty hinüber, der eine Armlänge von ihm entfernt auf den Terrassenfliesen liegt. Friedlich, als ob er schlafen würde. Der Wein ist herb und kratzt in Gabors Hals, aber das macht ihm nichts aus, ebenso wenig wie die Kälte. Sie ist ihm sonderbar vertraut. Er denkt an den tropfenden Wasserhahn in der Küche. Hier draußen würde das Wasser gefrieren, und das Tropfen würde aufhören. Der Gedanke gefällt ihm: Starre. Stille. Es kommt ihm vor, als ob er endlich am Ziel wäre. Alles ist starr und still. Fühlt es sich so an zu erfrieren? So vollkommen?
Die Türklingel lässt die Stille zersplittern. Gabor schreckt hoch. Er blinzelt, kann nicht klar sehen, der frostbleiche Garten verschwimmt vor seinen Augen. Er versucht, irgendein Detail in den Fokus zu nehmen, den Lebensbaum, die niedrige Mauer am Rand der Böschung, die schmiedeeiserne Gartenbank, aber seine Augen brennen und sein Blick rutscht weg. Es klingelt wieder. Gabors steife Glieder wollen ihm nicht gehorchen. Die Kälte ist überall, sie durchdringt ihn, lähmt ihn, nicht nur seinen Körper, sondern auch seine Gedanken. Was hatte ihn aufgeschreckt? Was hatte ergewollt? Er ist so müde. So unendlich müde ...
Die Türklingel. Melissa. Auf Knien und Händen bewegt er sich vorwärts. Die Fliesen sind eiskalt und hart, scharfkantig, gnadenlos. Aber Gabor kriecht weiter. Er hört einen Schlüssel im Haustürschloss, Melissa, die seinen Namen ruft. De Terrassentür, die zuschlägt, in dem Augenblick, in dem seine Hand die Türschwelle erreicht.
***
Es tut nicht weh.
Melissa. „Komm rein. Was soll das Theater? Was ist mit deiner Hand?“ Pause. „Du bist betrunken.“
Sie sagt noch mehr, aber Gabor schweigt und rührt sich nicht. Nicht einmal, als sie geht. Nicht einmal, als die Terrassentür ein letztes Mal zuschlägt.
***
Die Weinflasche ist umgefallen. Ein kleines, rotes Rinnsal versiegt neben Gabors ausgestreckten Beinen. Er spürt nichts mehr. Marty ist da. Gabor hält ihn in seinen Armen.
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Links / Re: Interessante Linktipps zum Thema Literatur
« Letzter Beitrag von Ayeelah am 04 June 2022, 09:23:04 »
Ebenfalls ein heißes Dankeschön
:hach:
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Links / Re: Interessante Linktipps zum Thema Literatur
« Letzter Beitrag von Quisille am 02 June 2022, 09:08:20 »
Schick. Habe mir mal gleich ein Bookmark erzeugt. :dops:
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Links / Re: Interessante Linktipps zum Thema Literatur
« Letzter Beitrag von Zitatus am 02 June 2022, 07:02:54 »
Ich puste mal den Staub von diesem Thread und spendiere einen Neueintrag:

Mit wenigen Worten und kleiner Grafik dargestellte Erzählstrukturen, die sich von der klassischen Heldenreise unterscheiden:
https://storyanalyse.de/blog/aufbau/alternative-erzaehlstrukturen/#episodisch
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Grill / Re: Wederland
« Letzter Beitrag von Ayeelah am 17 February 2022, 21:46:14 »
Also so richtig was zum Grillen finde ich nicht.

Ich habe die alte Version nicht gekannt und auch erst gelesen, nachdem ich zerrätselt hatte, was ich wohl grillen könnte.

Erst konnte ich mich nicht recht entscheiden - die alte Version hatte auch durchaus etwas - aber tatsächlich finde ich, "zieht" die neue Version wesentlich besser. Ich möchte wissen, wie es weitergeht. Un-be-din-g-t. Aber im Vergleichen von Texten bin ich nicht gut, daher kann ich nicht benennen, was genau ich hier eigentlich besser finde.

Alle Achtung vor Usu - in dem Alter hätte ich mich keine vier Jahre beherrschen können ...
Wobei - später hieß es "die folgenden drei Jahre" - also hat sie doch "bloß" drei Jahre gewartet? Das erschloss sich mir nicht so ganz. Vielleicht denke ich auch mal wieder falsch.

Zitat
hoffte, dass Mama ihn vielleicht doch ein, zwei oder drei Jahre früher aus der Schachtel holen würde
von meiner (seltsamen) Kopflogik her fände ich es - nun ja: logischer, wenn hier abwärts gezählt würde. Also: "... vielleicht doch drei, zwei oder (wenigstens) ein Jahr früher ..." Also sozusagen mit dem Fluss der verlaufenden Zeit parallel abwärts gezählt, dass (vielleicht, vielleicht auch nicht nur in mir) das Bild vor Augen ist, wie sie jedes Jahr hofft, erst drei Jahre "vorab", dann im nächsten Jahr zwei Jahre "vorab" und das letzte Jahr zuvor eben ein Jahr "vorab" den Brief zu bekommen und dadurch einen Hauch der Enttäuschung zu erahnen, die Usu fühlen musste. In Reihenfolge "ein, zwei oder drei Jahre" fühlt es sich für mich eher emotionslos an.

Der Zeitraffer, was in den drei Jahren passierte, las sich recht witzig und trotz der Kürze auch sehr lebendig. Und die Andeutungen von wegen Reitunterricht und Survival-Training wecken in mir die Hoffnung auf ein schönes actionlastiges Abenteuer :hach:

Wann ist denn die Deadline? :heiliger:

Soviel meine etwas mix-bunten Gedanken dazu. Vielleicht kannst du ja ein Fitzelchen davon irgendwie gebrauchen. Und sei es bloß zum Staubwischen.

Grußlix,
Aye
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Bücher / Re: Was lest ihr gerade? (2021)
« Letzter Beitrag von Quisille am 27 January 2022, 09:27:14 »
Hast du mal ein Kissen parat, das du (natürlich nicht stellvertretend für tagsüber entfernte Kinder) schlagen oder in das du beißen kannst? Klingt nach viel Wut, die Kerstin Gier bei dir erzeugt hat, nicht nur auf die dafür vorgesehenen Figuren allerdings. Du hast akribisch belegt, wie diese zustande kommt. Aber warum, um aller Musen willen, hast du dir das immer weiter angetan?

Schwer zu sagen. Zwischendurch hatte das Buch immer mal wieder sehr gut gelungene Stellen, und eigentlich lese ich Kerstin Gier ganz gerne. Leider schwächelt das Werk besonders auf den letzten Seiten. Die habe ich dann tatsächlich nur noch gelesen, um zu sehen, ob der Band auf den letzten Metern noch zu retten wäre, oder ob er komplett abstürzt. Auch da war es dann so ein Mittelding zwischen Absturz und halbwegs akzeptabler Notlandung.

Und in einem Punkt muss ich mal wieder widersprechen, ohne das Buch gelesen zu haben:

Zitat
Und wie jeder weiß, ist konfessionsübergreifend sowieso der einzige Sinn von Eltern, ihre Kinder nach Strich und Faden fertigzumachen.
Ja. Diese Auffassung ist bei der Zielgruppe meistens genau so vorhanden. Und wird auch lautstark geäußert. Leider. Ich befürchte, das ist nicht nur konfessions-, sondern allesübergreifend so. Selbst Jahrhunderte.

Ich stimme da vollumfänglich zu. Ich hab in meinem Schrank irgendwo noch das "Pubertät: Ich war dabei!"-T-Shirt. Wenn es halbwegs dezent daherkommt, bin ich damit auch durchaus einverstanden. In jedem Gier-Buch kommt eine Figur vor, die den Das-Ist-Soooooo-Unfair-Reflex bedient. Finde ich OK. Aber Eltern regelrecht zum Hassgegenstand hochzustilisieren und mit unreflektierten Klischees aus den Siebzigern zu dekorieren, halte ich für absolut daneben.

Und offensichtlich kriegt die Autorin die Perspektive hier gut hin. Und fängt ihre Leser*innen damit ein.

Wie schon gesagt, schreibtechnisch kann man sich da eine Menge abgucken. Es ist das Inhaltliche, das mich sauer macht. Und vermutlich werden auch die Leserinnen sauer, nur eben zwei Jahre später. Die Darstellung ist ja auch aus der Perspektive von Jugendlichen verlogen. Keinerlei Nuancen, kein Verhandeln um persönliche Freiheiten, kein zweiter Standpunkt. Nichts außer elterlich-kindlicher Pubertäts-Sadomaso. Das stimmt auch nicht mit der Warhnehmung in diesem Alter überein. Was noch schlimmer ist: Nicht nur die Eltern werden hier auf Klischees reduziert, sondern notwendigerweise auch ihre Kinder, die keinen gleichwertigen Gegner bekommen, an dem sie sich abarbeiten können. Protagonisten sind nur so stark wie ihre Gegenspieler. Damit schneidet sich das Buch von jeder Chance ab, seinen Leserinnen was Bleibendes mitzugeben. Stattdessen zieht es jedes Register, sie nach Strich und Faden für dumm zu verkaufen.

Nein, das genügt noch nicht mal den niedrigsten Ansprüchen an Literatur. Selbst von einem Heftroman verlangt man mehr.

Das ist weder genrebedingt, noch ist es typisch für die Autorin. In anderen Büchern ("Silber", zum Beispiel) ist diese Mechanik auch am Werk, ist aber facettenreicher ausgestaltet, und die Figuren haben eine Innenleben, das über die Komplexität von "die sind halt doof, basta" merklich hinausgeht.

Kurzfassung:
  • Kerstin Gier: OK.
  • Teenie-Quietsche-Knutsche-Buch: OK.
  • "Vergissmeinnicht": NICHT OK.  :voodoo:

Lasset uns Lava. :prost:
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Bücher / Re: Was lest ihr gerade? (2021)
« Letzter Beitrag von eska am 26 January 2022, 14:59:51 »
Uiuiui.  :schwitz:

Hast du mal ein Kissen parat, das du (natürlich nicht stellvertretend für tagsüber entfernte Kinder) schlagen oder in das du beißen kannst? Klingt nach viel Wut, die Kerstin Gier bei dir erzeugt hat, nicht nur auf die dafür vorgesehenen Figuren allerdings. Du hast akribisch belegt, wie diese zustande kommt. Aber warum, um aller Musen willen, hast du dir das immer weiter angetan?
Die Faszination des Schrecklichen? Man muss wissen, wie der Feind agiert (in diesem Falle schreibt)? Probe, ob die Blutdruckpillen wirklich wirken?

Ernsthaft: Was ist an diesem Machwerk dran, dass du es nicht gähnend und leicht genervt nach den ersten dreißig Seiten weglegen konntest, eventuell noch mit dem Vorsatz: Bevor meine Kids das ungeschützt in die Hände kriegen, muss ich sie noch ein bisschen aufklären, vorzugsweise humoristisch? (Wobei ich als lesehungriges Kind, das wirklich alles lesen durfte, schnell selber auf den Trichter kam, was Gutes von Schlechtem unterscheidet. Oder zumindest, was für mich passte.)

Als Negativbeispiel für Figurenaufstellung, Charakterentwicklung, Spannungsaufbau etc. kann deine Analyse uns hier natürlich weiterhelfen. Also danke.
Trotzdem: Nimm mal ein Schlückchen abkühlende Lava.  :lava:

Und in einem Punkt muss ich mal wieder widersprechen, ohne das Buch gelesen zu haben:
Zitat
Und wie jeder weiß, ist konfessionsübergreifend sowieso der einzige Sinn von Eltern, ihre Kinder nach Strich und Faden fertigzumachen.
Ja. Diese Auffassung ist bei der Zielgruppe meistens genau so vorhanden. Und wird auch lautstark geäußert. Leider. Ich befürchte, das ist nicht nur konfessions-, sondern allesübergreifend so. Selbst Jahrhunderte.

Und offensichtlich kriegt die Autorin die Perspektive hier gut hin. Und fängt ihre Leser*innen damit ein.
Vielleicht ist das auch der Hintergrund für all die Ärgernisse, die du aufgezählt hast: Die Annahme, man müsse jungen Menschen das servieren, was sie scheinbar mögen: Fastfood auch im literarischen Sinne. Je fetter und platter und ketchupbegossener, umso besser. (Und nein, muss man natürlich nicht. Es gibt auch anderes zu lesen. Zur Not eben erstmal die Klassiker. Die bilden den Geschmack. Was die Inhalte angeht, kann man das ja begleiten. Ohje, klingt das rückwärtsgewandt. Ich kenne auch sehr viele tolle Jugendbücher jüngeren Datums, jenseits des Fastfoods. Mit authentischeren Figuren, positiverem Weltbild und Pfiff.)

Also, schnapp dir einfach was Neues zu lesen und genieße!  :nerd:

Gruß,
eska



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Bücher / Re: Was lest ihr gerade? (2021)
« Letzter Beitrag von Quisille am 26 January 2022, 10:53:48 »
Normalerweise sind meine Erlebnisse beim Lesen anderer Leute Bücher nicht weiter von Interesse. Jetzt aber vielleicht doch.

Ich las: Kerstin Gier "Vergissmeinnicht", den Auftakt ihrer nächsten Trilogie. Wem das aus dem Kontext nicht jetzt schon klar ist: Erbitte Erlaubnis, mich auskotzen zu dürfen. :blargh:

Um das von vornherein auszuräumen: Ja, es ist ein Teenie-Quietsche-Knutsche-Buch. Ich bin nicht die Zielgruppe. Trotzdem lese ich auch Teenie-Quietsche-Knutsche-Bücher durchaus mal ganz gern, wenn sie gut gemacht sind. Kerstin Gier kann sowas.

Leider ist "Vergissmeinnicht" irgendwie ... uneinheitlich.

Zunächst mal das Augenfällige: Kerstin Gier ist die ungekrönte Königin des zersägten Romans. Nominell kommen ihre Erzählungen als Trilogien daher, aber strukturell betrachtet sind es schlicht sehr lange Romane, die sie in drei Bände zersägt. Manchmal mehr, manchmal weniger gekonnt. Typischerweise kommt bei ihr die dramatische Frage am Ende von Band 1, Band 2 ist dann die B-Story und Band 3 liefert Klimax und Ende.

Kann man so machen.

Was daran schade ist: Leserlein arbeitet sich durch hunderte von Seiten von Band 1, und es gibt keinen richtigen Abschluss. An den nervigen Teil-Zwei-Klüffhänger von Trilogien hat man sich ja schon seit Star Wars V einigermaßen gewöhnt, aber bei Band 1 schon an der vielleicht offensten Stelle der Erzählung abzubrechen, halte ich für eine kontroverse Entscheidung. Nehmen wir einmal an, Band 1 ist irgendwie OK. Ja, nett, zu den Akten, Band 2 und 3 bleiben aber besser im Regal.

Dann steht man mit so einer angenagten Plotruine rum und weiß nicht recht, was man machen soll. Um die Sache ganz eindeutig zu formulieren: NEIN. Es ist nicht verkaufsfördernd. Der Gemüsehändler verkauft mir auch nicht eine halb abgebissene Gurke in der Hoffnung, dass ich den Rest der Gurke dann auch noch kaufe. Auch ein Autohändler verkauft mir nicht nur die Frontpartie bis zum Lenkrad. Was davon übrigbleibt ist der Eindruck:

(a) Ich hab hier Geld bezahlt und bekomme nur eine bessere Leseprobe? Bah.
(b) Hat die Autorin überhaupt Ahnung vom Schreiben, von Leserverträgen, von Struktur? Ist sie in der Lage, Spannungbögen ordentlich zuendezubringen?

Punkt (b) ist irrelevant, wenn man bereits eine treue Fangemeinde hat, die sich eh brav alle drei Bände kauft. Warum dann aber aufteilen in drei Bände? :weissnicht:

Für mich als nicht restlos überzeugter Fan ist (b) allerdings besonders ärgerlich, und zwar in einem Maße, dass ich in Zukunft von Kerstin Giers Romanen die Finger lassen werde. Besonders, da "Vergissmeinnicht" auch als Leseprobe nicht wirklich überzeugend war. Hier meine Gründe.

Zur Story muss man nicht viel sagen. Cooler Typ mit abgeplatzten Ecken wird von bravem Mädchen angeschwärmt, erst aus der Distanz, dann auf Seite zweihundert, folgende, folgende. Es ist Romantasy, also schmeißen wir noch ein bisschen Zeugs drauf, in diesem Fall Feen, Fabelwesen und Magie, die offenbar teilweise genetisch vererbt werden kann. Cooler Typ mit abgeplatzten Ecken ist eine Bruchrechnungsfee (zu einem Viertel? Achtel? zwei Dritteln?). Außerdem ist er der Auserwählte, Prophezeiung inbegriffen. Typie hat am Anfang einen Unfall und sitzt im Rollstuhl, was super praktisch für Gähnemädchen ist, denn die kann dann ihre soziale Kompetenz ausspielen und ihn durch die Gegend schieben.

Nur zur Klarstellung: Soweit ist alles noch OK. Super genrekonform, aber OK.

Nun könnte man ja mal auf die Idee kommen, eine Behinderung auszuloten anhand ihres, nunja, behindernden Charakters. Aber dann wär's ja kein Teenie-Quietsche-Knutsche-Buch. Also ist Typie genau dann behindert, wenn's gerade hormonförderlich ist. Erstmal wird unser Adonis auf Rädern dank seines erschröcklichen Schicksals seine alte Flamme los (die er eh abservieren wollte). Als nächstes wird er seinen nervtötenden besten Freund los (der mit besagter alten Flamme hinter seinem Rücken rumgemacht hat). Dann lernt er dank Rollstuhl seinen neuen Motor Gähnemädchen kennen (die ihn durch die Gegend schiebt). Und er hat ein paar superschicke Narben und kann ganz viel durch die Gegend leiden, was er natürlich extrem mannhaft trägt.

Dann kommt Handlung.

Und irgendwie stört der Rollstuhl da nicht weiter. In der Parallelwelt (klar gibt's die!) kann er ganz normal laufen. Wenn die Handlung es erfordert, kann er auch in der Realwelt aufstehen, und wenn das alles noch nicht cool genug ist, kann er da auch laufen. Weil, Magie, ne? Und zudem wird gleich ganz zu Anfang unmissverständlich herausgestellt, dass das mit dem Rollstuhl wohl eh nur so ne Phase ist.

Wow.

Deko-Rolli. Mal was neues. Reiht sich nahtlos ein in Zier-Asperger, plotbedingte Quartalsblindheit und Fin-De-Siècle-Schwindsucht. Naja, immerhin darf er zur Physio. Bedenklich ist das alles schon so ein bisschen, besonders mit den zu recht gestiegenen Ansprüchen unserer Gesellschaft bezüglich fairer Repräsentation, aber immerhin ist es noch so halbwegs OK, wenn man nicht überkritisch ist mit einem Romance-Schmonzettchen.

Aber genug von Typie. Schalten wir jetzt live zu Gähnemädchen.

Offenbar ist Gähnemädchen der Leseravatar. Woraus ich das schließe? Typie ist total megacool, und Gähnemädchen ist das Mauerblümchen mit angekratzem Selbstbewusstsein. Wenn man der allgemeinen Verlagsauffassung folgt, dass sich Männer nur mit männlichen Figuren identifizieren können und Frauen nur mit weiblichen, dann würde ich als männlicher Leser also mit einem Love-Interest abgespeist, das sich dadurch auszeichnet, dass sie sich recht passiv in Ecken rumdrückt und rumheult, statt mal ihre Neigungen deutlich raushängen zu lassen. Mit anderen Worten: der prototypische Nice-Guy, bloß gendervertauscht.

Boah. Vielleicht liegt es daran, dass ich über fünfzig bin, da lässt das alles ja so langsam nach, aber attraktiv geht anders. Ergo: Gähnemädchen ist Leseravatar. Quod erat dumdidum.

Geht gerade noch so. Kann ich akzeptieren, denn im Gegensatz zur allgemeinen Verlagsauffassung kann ich mich auch mit einem weiblichen Leseravatar arrangieren. Sogar dann, wenn besagter Avatar so platt ist, dass ihre Tiefe nur noch mit mathematischen Grenzwertbetrachtungen halbwegs zu beziffern ist.

Jetzt aber fängt es an, nervig zu werden. Klar ist Gähnemädchens Familie ein Graus, superkonservative heiliger-als-du Klischeekatholiken. Also, ich kenn diesen Verein ja von innen, und was soll ich sagen, wir sind tatsächlich ALLE kinderhassende Hypokriten, wissen trotz Kondomverbot gar nicht mehr, wo wir die ganzen Kinder herkriegen sollen zum Quälen. Aber hey --! Immerhin laufen auch Gähnemädchens Eltern (und Cousins und Cousinen) nicht das ganze Jahr mit Aschekreuz vom letzten Aschermittwoch auf der Stirn rum. Ist also eine total realistische und ausgeglichene Darstellung.

Und wie jeder weiß, ist konfessionsübergreifend sowieso der einzige Sinn von Eltern, ihre Kinder nach Strich und Faden fertigzumachen. Da bleibt noch Raum für Steigerungen; vielleicht wird das ab Band zwei ja vertieft durch ein paar Muslime, die ihre Töchter schon mit drei zwangsverheiraten, und in Band 3 rennen ein paar Atheisten rum, die mangels Religion dauerdeprimierte amoralische Arschgeigen sind. Warum sich mit einem Klischee zufriedengeben, wenn man alle haben kann? Tolerante Menschen erkennt man daran, dass sie gerne unter sich bleiben.

Aber irgendwie schaffe ich es sogar noch, über dieses wandelnde Empörungsfutter hinwegzusehen und weiterzulesen.

Also weiter. Wir waren beim Leiden stehengeblieben, und das tut Gähnemädchen dann auch ausgiebig. Die Eltern fordern, sie sagt ja und leidet. Also, nicht dass sie mal was tut dagegen, wir sehen sie nur leiden, und leiden, und leiden. Ab und zu fetzt sie sich mit ihren Cousins, aber selbst dafür braucht sie die Hilfe einer rebellischen besten Freundin. Naja, immerhin. Die Handlung entspinnt sich, hat ab und zu auch durchaus spannende Momente, die natürlich ab und an durch Rumgeknutsche unterbrochen werden müssen, aber das ist genredefinierendes Merkmal, also schwamm drüber.

Dann kommt's zum Krach mit den Eltern, und man möchte sagen: Endlich! Endlich wird sich Gähnemädchen mal ein wenig persönliche Freiheit erkämpfen. Und dann -- Trommelwirbel -- verzieht sie sich leidend in ihr Zimmer und heult.

An dieser Stelle habe ich das Buch zugeschlagen. Noch kaum dreißig Seiten bis zum Schluss, und ich hatte neben jeglichem Lebenswillen auch den Wunsch verloren, den Ausgang zu erfahren, denn die Leute, die da rumhüpfen, gehen mich einfach nichts an. Einen Tag später hab' ich mich dann zusammengerissen und den Rest noch gelesen.

Wie oben schon geschrieben: Einen Höhepunkt im engeren Sinne kann man nicht wirklich erwarten. Stattdessen gibt es immerhin eine Enthüllung und eine Klopperei auf dem Dach eines Praxiszentrums. Ist nicht schlecht gemacht, reicht fast als Substitut für einen echten Höhepunkt. Immerhin kann hier Gähnemädchen zu hoher Form auflaufen, indem sie ...

Äh ...

Hat jemand noch wirklich daran gezweifelt? Sie heult. Und wird natürlich von Typie gerettet mit seinen obersupercoolen magischen Fähigkeiten. Kann man sowas selbst dem hormonbenebeltsten Publikum heutzutage noch vorsetzen? NEIN, und das muss auch der Autorin irgendwann aufgefallen sein, also kriegt Gähnemädchen eine Tomatenstange in die Hand und darf damit eine Schlange aufspießen. Psychologische Symboldeutung bitte nicht ausufern lassen.

Und dann isses vorbei.

Irgendwie haben sich Typie und Gähnemädchen über ein nebensächliches Detail zerstritten, und sie versöhnen sich zum Ende auch nicht. Worum es in der Trilogie gehen wird, ist ... so halbwegs klar? Weiß nicht. Ziel: Auserwählter-Weltrettung-Magie-Irgendwas. Antagonismus ist auch noch unklar: Irgendwelche-Anderen-Auch-Mit-Magie-Und-Agenda? Da stellt sich sofort die Frage: Wollen die die Welt eben gerade NICHT retten? Oder auf andere Weise retten? Oder mit anderen Auserwählten retten? Und wieviele davon sind katholisch? Gibt es wilden, leidenschaftlichen Sex eher im Rollstuhl oder im Beichtstuhl? Fragen über Fragen, und die Spannung zerreißt mich.

Herr Quengler, wo bleibt das Positive?

Was Kerstin Gier meisterhaft beherrscht, und was man sich von ihr abgucken kann, ist das Erzeugen von Wut. In all ihren Werken tritt mindestens eine Figur auf, die man mit Verve hassen kann. In diesem Fall sind es gleich mehrere: Gähnemädchens Familie, Typies Verflossene, Typies bester Freund, Typies Psychotherapeutin, ...

Das ist schreibtechnisch hervorragend gemacht. Die Frage ist, will ich das in der Konzentration lesen? Immerhin werden bei derlei Manövern die niedersten menschlichen Instinkte angesprochen. Als Würze, dezent verwendet, belebt das. Aber selbst das schärfste Chili hat zwischen den Habaneros noch ein paar Bröckchen Hackfleisch.

Fazit

Hääääääää?

Ich geh dann mal und lasse meine posttraumatische Belesungsstörung therapieren.
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Grill / Re: Wederland
« Letzter Beitrag von Ayeelah am 07 January 2022, 14:40:22 »
Huhu,

viel habe ich (noch) nicht dazu zu sagen. Nur etwas Klugklo: In "Geburtstag" wird meines Wissens das mittlere s nicht das f-förmige, sondern das End-S verwendet, weil es zum Ende von "Geburt" gehört. So wie in "Lebensjahr" oder "hinauskommen". Nicht so wie in "Frohsinn, ansehen" (letztere Beispiele das f-förmige).
Nicht jedes s mitten in einem Wort wird mit dem f-förmigen geschrieben.
Da ich Sütterlin aber eher nur hobbymäßig betreibe und nicht studiert habe oder so, bin ich mir nicht 100%ig sicher, sondern nur 95%ig.

Es kursieren ja leider auch viele falsche Beispiele im Internet, wo z.B. durchgängig entweder das eine oder das andere s geschrieben wird. Anstatt auf den Schreibfehler könnte man vielleicht auch bloß auf das "furchtbar zackig-eckige Schreiben" hinzeigen, "wo einem die Buchstaben quasi die Augen ausstechen wollen". Unqualifizierter Vorschlag von mir. :versteck:

Ich würde gerne noch zum Text an sich was sagen, brauche aber noch eine Weile und bitte um etwas Geduld :grinwech:

Höllische Grüße von der
Aye
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