Autor Thema: Romane die man unbedingt gelesen haben muss.  (Gelesen 59002 mal)

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Katja

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Re: Romane die man unbedingt gelesen haben muss.
« Antwort #160 am: 30 June 2013, 03:18:34 »
Habe gerade angefangen "Der alte Mann und das Meer" zu lesen. Gott, was da gerade am Anfang alles zerrissen werden würde hier im FF. Habe da auf den ersten Seiten einen Satz entdeckt, der 41 Wörter lang ist, etliche Kommata enthält und gleich 4 mal das Wörtchen "und". Das macht mir Hoffnung ;)

Liebe Leute, es heißt verrissen! Und nein, das würde hier nicht verrissen werden. Nur weil die meisten keine langen und verschachtelten Sätze schreiben können, heißt das nicht, dass solche Sätze per definitionem schlecht sind. Mir wäre es lieber, wenn Texte geröstet werden würden, weil sie nicht funktionieren, statt sie zu rösten, weil irgendeiner mal gesagt hat, lange Sätze, Adjektive und Blablaba sind schlecht. Sorry, das sind zwei Dinge, die keksen mich hier schon lange an.  :grump:

Sirius

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Re: Romane die man unbedingt gelesen haben muss.
« Antwort #161 am: 30 June 2013, 09:30:43 »
@ Chris

"der alte Mann und das Meer" ist in der heutigen Zeit am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig.
Doch beim Weiterlesen "kriecht" die Geschichte so langsam unter die Haut, dass du es kaum bemerkt - sie lässt dich nicht mehr los - so ging es mir jedenfalls.

Dorte

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Re: Romane die man unbedingt gelesen haben muss.
« Antwort #162 am: 30 June 2013, 09:49:10 »
Liebe Leute, es heißt verrissen! Und nein, das würde hier nicht verrissen werden. Nur weil die meisten keine langen und verschachtelten Sätze schreiben können, heißt das nicht, dass solche Sätze per definitionem schlecht sind. Mir wäre es lieber, wenn Texte geröstet werden würden, weil sie nicht funktionieren, statt sie zu rösten, weil irgendeiner mal gesagt hat, lange Sätze, Adjektive und Blablaba sind schlecht. Sorry, das sind zwei Dinge, die keksen mich hier schon lange an.  :grump:
Wäre da vielleicht einen eigenen Thread wert? :)

Sirius

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Re: Romane die man unbedingt gelesen haben muss.
« Antwort #163 am: 30 June 2013, 10:28:52 »
@ Faustina,

mich würde so ein Thread interessieren, in dem diskutiert wird, ob und wann längere Sätze oder kurze Sätze angebracht sind etc.

Katja

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Re: Romane die man unbedingt gelesen haben muss.
« Antwort #164 am: 30 June 2013, 10:33:38 »
Ich überlege mal, wie ich einen solchen Thread starten kann. Was ich Dir aber schon mal verraten kann, Sirius: es gibt keine Regel, ob und wann lange Sätze "funktionieren". Sie tuen es oder sie tuen es nicht. Bei Mann und Kleist funktioniert es. Die Frage sollte doch eher lauten, wie und warum lange Sätze funktionieren.
« Letzte Änderung: 30 June 2013, 22:28:59 von Katja »

Sirius

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Re: Romane die man unbedingt gelesen haben muss.
« Antwort #165 am: 30 June 2013, 10:46:47 »
@ Katja

wie auch immer man es nennt.
Es gibt Sätze, die lang sind und durch Kürzung an Inhalt verlieren würden.
Genauso wie es kurze Sätze gibt, in denen alles enthalten ist und durch Verlängerung "verwässert" würden und kaum noch Aussagekraft hätten.

Chris

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Re: Romane die man unbedingt gelesen haben muss.
« Antwort #166 am: 30 June 2013, 11:07:27 »
Habe gerade angefangen "Der alte Mann und das Meer" zu lesen. Gott, was da gerade am Anfang alles zerrissen werden würde hier im FF. Habe da auf den ersten Seiten einen Satz entdeckt, der 41 Wörter lang ist, etliche Kommata enthält und gleich 4 mal das Wörtchen "und". Das macht mir Hoffnung ;)

Liebe Leute, es heißt verrissen! Und nein, das würde hier nicht verrissen werden. Nur weil die meisten keine langen und verschachtelten Sätze schreiben können, heißt das nicht, dass solche Sätze per definitionem schlecht sind. Mir wäre es lieber, wenn Texte geröstet werden würden, weil sie nicht funktionieren, statt sie zu rösten, weil irgendeiner mal gesagt hat, lange Sätze, Adjektive und Blablaba sind schlecht. Sorry, das sind zwei Dinge, die keksen mich hier schon lange an.  :grump:

Ungefähr genau DAS wollte ich damit ausdrücken ;)

Das mit "verrissen" war mir nicht ganz bewusst, zerrissen, ist aber nicht falsch, denn es drückt trotzdem aus, was ich meinte.

Dorte

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Re: Romane die man unbedingt gelesen haben muss.
« Antwort #167 am: 30 June 2013, 11:10:14 »
Wenn du ein Buch zerreißt, hast du hinterher Papierschnipsel. Wenn du ein Buch verreißt, hast du hinterher einen traurigen Autor. "zerreißen" ist in diesem Kontext schlicht falsch und drückt NICHT dasselbe aus wie "verreißen". Deswegen sind es zwei verschiedene, nicht synonyme Wörter. Sprachliche Präzision endet nicht in Erzähltexten, sondern darf auch gerne in Forenbeiträgen auftauchen. ;D

Chris

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Re: Romane die man unbedingt gelesen haben muss.
« Antwort #168 am: 30 June 2013, 11:48:01 »
Ich weiss, dass es nicht dasselbe ausdrückt. Das liegt daran, dass ich nicht dasselbe ausdrücken WOLLTE.

Ich sprach von einem Text, nicht von einem Buch, und zerreissen produziert nichts produktives/besseres sondern nur noch Schnipsel, wie du so schön sagtest.

Ich halte das Buch bisher für gut und wollte mit meiner Ausage ausdrücken, dass ein solcher Satz hier teilweise "zerrissen" - in nutzlose Schnippsel zerfetzt - werden würde. Dieses Gefühl liegt daran, dass ich manchmal das Gefühl habe, dass Kritik nur um der Kritik willen angewandt wird. Quasi zwanghaft, weil man glaubt, ALLES kritisieren zu müssen, was irgendwie kritisierbar ist.

Aber ich schweife ab, das wird definitiv OT.

schroeder

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Re: Romane die man unbedingt gelesen haben muss.
« Antwort #169 am: 30 June 2013, 11:56:35 »
Darf ich hier noch kurz was nachschieben?

Sarkasmus lebt von Überzeichnung. In diesem Fall wäre "zerreißen" ein passender Begriff. Das sollte man zumindest im Hinterkopf behalten, wenn man den Gebrauch scheinbar unpassender Worte kritisiert. Finde ich jedenfalls!  :)

Offline Ayeelah

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Re: Romane die man unbedingt gelesen haben muss.
« Antwort #170 am: 30 June 2013, 12:32:42 »
:devhmm:
Und wenn wir schon OT sind:  Im Sinne des Federfeuers rösten bedeutet mehr oder weniger: Ein Text wird hier weder zerrissen noch verrissen - hier wird konstruktiv kritisiert, damit der Autor seinen Text verbessern kann, nicht, damit der Kritisierende sein Ego künstlich und auch nur vermeintlich aufwerten kann. Und ja - auch rösten will erst einmal gelernt sein, von daher mag der Eindruck "Kritik um der Kritik willen" durchaus gerechtfertigt sein.

Dennoch: Wer hier ist, um zu verreißen, hat das falsche Forum erwischt. Punkt.

Und jetzt bitte wieder back to topic. :devhmm:
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Offline Ayira

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Re: Romane die man unbedingt gelesen haben muss.
« Antwort #171 am: 24 August 2017, 16:54:58 »
Vielleicht sollte ich mich kurz schämen gehen, denn den Herr der Ringe habe ich bisher noch nicht gelesen. Allerdings wird sich das demnächst ändern. Nachdem ich mir jetzt wieder die 3 Filme angeschaut habe und sie mir gefühlsmäßig (nicht im Sinne von Kopiererei) eine Inspiration für mein Buch waren, habe ich beschlossen, mich über das Geschrieben zu wagen.

Allerdings auf deutsch, in der Übersetzung der Frau und nicht des Mannes ein paar Jahre später (Namen leider vergessen). Anscheinend ist die seine schlechter übersetzt (?) Ich lese zwar gern englisch, aber bei Tolkiens Schreibstil, den ich vom Hobbit kenne ... lese ich es mal lieber auf deutsch - und dann seh ich weiter, ob ich mir die englische Version von meiner Freundin leihe.

Ich freu mich drauf  :whee:
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Offline FF

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Re: Romane die man unbedingt gelesen haben muss.
« Antwort #172 am: 25 August 2017, 09:15:59 »
UNBEDINGT die Margaret Carroux-Version lesen! Wolfgang Krege hat geglaubt, er müsste den Schreibstil modernisieren, und das wurde eine Katastrophe.
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Offline Ayira

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Re: Romane die man unbedingt gelesen haben muss.
« Antwort #173 am: 25 August 2017, 11:56:57 »
Danke FF, habe mir die Kritiken etwas durchgelesen bzw. hat mich meine beste Freundin auch gleich auf diese Übersetzung angesetzt. Sie hat mit Schülern (oder waren es Studienkollegen?) beide Übersetzungen zum Vergleich gelesen und gemeint, die Neuauflage von dem Herrn sei eine Katastrophe ...

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